Der neue Anbau steht

Der neue Anbau am Aulendorfer Feuerwehrhaus ist sofort als neu zu erkennen. Die frisch gestrichenen Wände stechen sofort ins Auge. Nachdem Mitte April der Spatenstich erfolgte, ist nun, nicht einmal fünf Monate später der gesamte Bau fertig. Außen zumindest. Innen müssen die Helfer noch einmal ran – aber bis Weihnachten soll der Rest auch erledigt sein.

190000 kostet der gesamte Bau. 110000 Euro gab es an Fachzuschüssen. Knapp 20000 Euro haben Aulendorfer Firmen und Einwohner gespendet. Die Stadt kommt für die Waschplatte vor dem Gebäude auf. Den Rest erbringt die Feuerwehr in Eigenleistung. „Wir haben ausgerechnet, dass jeder etwa 30 Arbeitsstunden leisten müsste“, sagt Kommandant Markus Huchler. Die Abteilung Stadt hat 43 Feuerwehrleute. Dazu kommen die 24 Mitglieder der Jugendfeuerwehr.

In den vergangenen Wochen und Monaten haben die Mitglieder gemeinsam viele hundert Stunden Arbeit geleistet. „Ich glaube, ich bin noch nie so wenig Fahrrad gefahren, wie in diesem Sommer“, meint Markus Huchler. „Da fehlen mir schon ein paar hundert Kilometer.“ Es war eine anstrengende Zeit, aber sie hat die Truppe auch noch mehr zusammengeschweißt.

Für die Abteilung Stadt wird mit dem neuen Anbau alles einfacher. Theoretisch wird sogar die Zeit bis zum Ausrücken verkürzt. Denn bisher lagert die Abteilung zum Beispiel ihr Ölbindemittel im Keller des alten Gebäudeteils. Vor jedem Einsatz müssen erst die 30-Kilo-Säcke nach oben geschleppt und auf einen Anhänger verladen werden. In Zukunft wird im neuen Anbau ein neues Logistikauto stehen. Dieses Auto wird dauerhaft beladen sein. Das Bindemittel ist also im Fahrzeug, es müssen keine Säcke geschleppt werden und die Mannschaft kann sofort ausrücken. In dem neuen Anbau ist dann sogar noch Platz für ein zusätzliches Fahrzeug.

23 Meter lang ist der neue Teil des Gebäudes. Über der Fahrzeughalle sind die neuen Jugendräume, die so dringend notwendig waren. In den alten Kellerräumen hatten die nassen Einsatzkleider aufgrund der Feuchtigkeit in den Räumlichkeiten nicht richtig trocknen können.

An den Uniformen hatten sich Schimmelpilze gebildet. „Wie schädlich das ist, muss man heute wahrscheinlich niemandem mehr erzählen“, sagt Huchler. Überhaupt sei der Raum nie für die Jugendfeuerwehr geplant gewesen. Eigentlich hätte dort eine Art Museum hinein sollen. Eine alte Spritze hängt sogar noch an der Wand.

Mit dem Neubau bekommen die Jugendlichen Platz und zum ersten Mal auch einen eigenen Aufenthaltsraum. Noch sind diese Räumlichkeiten nur über eine schmale Leiter zu erreichen. Die Treppe, die einmal außen am Haus entlang hinauf führen soll, ist noch nicht gebaut.

Trotz dem Spaß, den die Feuerwehrleute beim Bau hatten, sind sie doch auch froh, wenn der Bau einmal komplett fertig ist. „Unsere Leute haben ihre normale Arbeit, dazu kommen die Einsätze und dann noch eine Baustelle wie diese. Das ist anstrengend“, sagt Huchler. Aber gemeinsam haben sie es geschafft. Und das soll natürlich zu gegebener Zeit auch mit einem Fest gefeiert werden. Im kommenden Jahr hofft die Feuerwehr den Eingangsbereich des bestehenden Feuerwehrgebäudes sanieren zu können.

(Melanie Braith, Schwäbische Zeitung)

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