Großübung bei einem Behindertenwohnheim stellt Leistungsstandard dar

Als am Montagabend ein Feuerwehrauto nach dem anderen mit Blaulicht Richtung Schwabentherme zur Ebisweiler Straße 2 fuhr, dürfte mancher Beobachter an ein großes Unglück gedacht haben. Anlass für dieses Großaufgebot war jedoch eine perfekt organisierte und sehr gut durchdachte Gemeinschaftsübung der Feuerwehrabteilungen Stadt und Tannhausen. Schauplatz der unter Realbedingungen inszenierten Übung war der Wohnpark „Dezibel“; die zu der Johannes-Ziegler-Stiftung „Die Zieglerschen“ gehört. In dem schönen modernen Wohnhaus wird für rund 20 Menschen mit Behinderung aller Art Raum zum Wohnen, Leben und Arbeiten geboten, so die Einrichtungsleiterin Karin Roth-Hieke. Intensiv und mit aller Sensibilität wurden die Bewohner schon Monate vorher auf diese Übung vorbereitet und noch eine Woche zuvor die Bewohner auf die Feuerwehrfrauen und -männer samt Fahrzeuge vorbereitet. Mehrere Bewohner der Einrichtung hatten sich als zu rettende Personen zur Verfügung gestellt. Damit sollte der besondere Umgang mit Menschen mit einer Behinderung geübt werden. Den Bewohnern selbst sollte mit der Übung auch die Angst vor einer solchen besonderen Situation - Feuerwehrfahrzeuge und den Einsatzkräften in zischenden Pressluftatmern – genommen werden.

Die Feuerwehr Aulendorf war mit einem kompletten Löschzug, „ein Einsatzleitwagen, zwei Löschfahrzeugen und der Drehleiter mit insgesamt 32 Einsatzkräften vor Ort und aufgrund der Größe des Objekts die Abteilung Tannhausen mit beiden Fahrzeugen. Einsatzleiter und Abteilungskommandant von Tannhausen, Anton Mai, zeigte sich mit dem Ablauf der Übung sehr zufrieden. „Die Lage wurde richtig erkannt und die Übungsdurchführung erfolgte korrekt und zügig“, so der Abteilungskommandant.

Auch Karin Roth-Hieke, Leiterin der Einrichtung, bewertet die Übung positiv und bedankte sich für das Engagement der Feuerwehr Aulendorf. Sie sah vor allem auch für ihre Klienten und Mitarbeiter einen großen Nutzen darin, eine Feuerwehrübung so realitätsnah zu begleiten.

Feuerwehrübungen senken im Ernstfall das Risiko, so der stellvertretende Gesamtkommandant, Martin Seifert, solche Übungen werden in regelmäßigen Abständen durchgeführt aber auch Begehungen für die Gruppenführer - vorzugsweise in den Wintermonaten. Hier ist dann die Kenntnis der Örtlichkeit für die Einsatzkräfte von enormen Vorteil. Zuletzt wurde dies beim LAZBW (Landwirtschaftliches Zentrum Baden-Württemberg) deutlich.

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