Brandeinsatz Überlandhilfe

Großbrand in der Altstadt von Bad Waldsee

Bad Waldsee (hu)
In einem ca. 250 Jahre alten 4-stöckiges Wohn- und Geschäftshauses in der historischen Altstadt von Bad Waldsee brannten am frühen Samstagmorgen die zwei oberer Geschosse. Eine Person wurde leicht verletzt.

Um 05:17 Uhr erfolgte die Alarmierung der Feuerwehr Bad Waldsee - Abteilung Stadt durch die Leitstelle Oberschwaben. Eine Streife des Polizeiposten Bad Waldsee hatte die Rauchentwicklung entdeck und den Notruf abgesetzt. Zeitgleich gingen mehrere Anrufe von Nachbarn über die Notrufnummer 112 bei der Leitstelle ein.

Weithin sichtbarer aufsteigender Rauch wieß den Einsatzkräften den Weg. Lage beim Eintreffen der Feuerwehr: Dachstuhlbrand, offenes Feuer durch die Fenster der Dachgeschosswohnung sichtbar, Gefahr der Feuerausbreitung im Altstadtbereich, Personen waren keine mehr im Gebäude. Einsatzleiter Alois Burkhardt ließ während der Anfahrt zur Unterstützung sofort die Drehleiter der Feuerwehr Bad Wurzach alarmieren sowie alle Abteilungen der Gesamtwehr (Gaisbeuren, Mittelurbach, Haisterkirch, Michelwinnaden und Reute), da eine Ausbreitung des Feuer auf unmittelbar angrenzende Gebäude in Gefahr stand. Durch die starke Verrauchung war eine gezielte Brandbekämpfung von mehreren Angrifftrupps nur unter Atemschutz möglich, zur Bereitstellung zusätzlicher Geräte wurde der Gerätewagen Atemschutz der Feuerwehr Weingarten angefordert. Riegelstellungen von 4 Drehleitern, (Bad Waldsee, Bad Wurzach, Aulendorf und Weingarten) verhinderten ein überschlagen der Flammen auf die Nachbargebäude.

Im Verlauf der ersten Einsatzphase trat das ein was sich niemand in Ernstfall wünscht: Die Steuerung der fast 30 Jahre alten Drehleiter der Waldseer Feuerwehr „gab ihren Geist auf“, hier ist dringend Handlungsbedarf geboten! Als Ersatz wurde hierzu die Drehleiter von Altshausen nachgefordert.

Bürgermeister Roland Weinschenk machte sich ein Bild von Der Einsatzstelle, Karl Kutter vom Amt für öffentliche Ordnung kümmerte sich um eine Ersatzunterkunft für die Bewohner des Gebäudes, die Geschädigten konnten bei Angehörigen unterkommen. Die Messgruppe des Gefahrgutzugs Ravensburg führte Messung im Stadtgebiet durch, Die Bleichestrasse und der Bleiche Parkplatz mussten Zeitweise wegen der der straken Verrauchung gesperrt werden. Die Vorsorglich eingeleiteten Messungen ergaben keine Werte überhalb der gesetzlichen Vorgaben. Zur Abarbeitung des Einsatzes wurden 4 Einsatzabschnitte gebildet.

Die Wasserversorgung erfolgte aus dem Örtlichen Hydrantennetz und über lange Wegstrecke aus dem ca. 500m entfernten Stadtsee. Zur Entrauchung des Gebäudes wurde Drucklüfter und zur Verringerung des Wasserschadens wurden Wassersauger eingesetzt. Um 09:30 Uhr konnte „Feuer Schwarz“ gemeldet werden. Die Wärmebildkamera wurde zum Aufsuchen versteckter Brandnester eingesetzt. Die Nachlösch- Aufräum- und Sicherungsarbeiten gingen noch bis ca. 17 Uhr. Insgesamt wurden 201 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst, THW und Polizei eigesetzt.

Die Höhenrettungsgruppe aus Weingarten seilte sich zur Sicherung der in Mitleidenschaft gefallen Dachkonstruktion von den Drehleitern ab, denn das Betreten der Einsatzstelle war auf grund der Einsturzgefahr der Geschossdecken und zum Schutz der Einsatzkräfte nicht möglich. Das THW der Ortsverbände Weingarten und Wangen stellte ein Einsatzgerüstsystem (EGS) auf der Ravensburger Strasse auf, da ein Einsturz der Giebelwand nicht auszuschließen war.

Brandursache und Schadenshöhe müssen die eingeleiteten Ermittlungen ergeben. Das Gebäude ist im Moment unbewohnbar.

Ebenfalls am Einsatz beteiligt: Stellvertretender Kreisbrandmeister Norbert Fesseler, Feuerwehr Bad Wurzach mit Drehleiter und Löschgruppenfahrzeug, Feuerwehr Weingarten mit Drehleiter und Gerätewagen Atemschutz sowie Höhenrettunggruppe, Feuerwehr Aulendorf mit Drehleiter, Feuerwehr Altshausen mit Drehleiter, Die Führungsgruppen von den Feuerwehren Bad Waldsee und Ravensburg zur Sicherstellung der Kommunikation, Koordination und Dokumentation des Einsatzverlaufs, Rettungsdienst des Deutschen Roten Kreuz aus Bad Waldsee und Bad Wurzach führten den Transport der verletzten Person zur Abklärung ins Krankenhaus Bad Waldsee durch, Schnelleinsatzgruppen (SEG) von Bad Waldsee, Aulendorf und Ravensburg waren ebenfalls vor Ort, sowie NEF und OrgeL. Polizei Bad Waldsee, Weingarten, und KriPo Ravensburg. Mitarbeiter der EnBW schalteten das Gebäude Spannungsfrei.

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