Evakuierung Veranstaltung

Die Zeit zwischen 18.30 und 20.30 Uhr haben viele Aulendorfer am Montagabend im Dunkeln verbracht. Zollenreute, Steinenbach, Rugetsweiler und Teile der Stadt waren vom Stromausfall betroffen, erklärte Walter Schaaf, Leiter des städtischen Betriebshofs. Schuld am Stromausfall war Sturmtief „Ruzica“, das für mehrere Kurzschlüsse und umgestürzte Bäume sorgte.

Sturm verzwirbelt Freileitung

 

Die Netze BW spricht von insgesamt drei Störungen im Raum Aulendorf. Der Sturm habe zwischen dem Umspannwerk Otterswang und der Station „Allgemeine Holzindustrie“ die drei Leiterseile der 20 000-Volt-Freileitung in Richtung Aulendorf verzwirbelt. Daraufhin gab es dort einen Kurzschluss und einen Folgefehler auf der benachbarten, westlich liegenden sogenannten „Atzenberg-Leitung“. 30 Ortsnetzstationen sowie 12 weitere Stationen von Industriebetrieben fielen daher aus. Betroffen von dem Stromausfall waren nach Schätzungen der Netze BW mehr als 1000 Haushalte.

 

 

Unter anderem war bei Untermöllenbronn ein Baum in eine Stromleitung gefallen und riss dabei ein Kabel ab, das teilt Matthias Lessig von der Feuerwehr Bad Waldsee mit. Ob dies ursächlich für den Stromausfall in der Stadthalle war, konnte die Netze BW nicht bestätigen.

 

 

Ständiger Kontakt mit Netze-BW

Allerdings sprang in der Halle, in der sich die Narren zum Pfarrball versammelt hatten, wegen der Störung die Notbeleuchtung an. Während auf der einen Seite die Besucher des Pfarrballs zur Halle strömten, kümmerte sich auf der anderen Seite die Feuerwehr Aulendorf um die Sicherheit in und um die Halle. Kommandant Markus Huchler erklärt der SZ, dass die batteriebetriebene Notfallbeleuchtung der Halle nur für eine gewisse Zeit den Stromausfall überbrücken kann. Deshalb habe die Feuerwehr mit starken Scheinwerfern eine extra Notbeleuchtung aufgebaut um bei Bedarf eine geordnete Evakuierung der Halle in der Dunkelheit zu ermöglichen. Eines war klar und darin waren sich auch alle Verantwortlichen einig, ein Fasnetsball nur mit Notbeleuchtung ist nicht zu verantworten.

 

 

Während Huchler, Bürgermeister Matthias Burth und Pfarrer Anantham Antony in ständigem Kontakt mit der Netze-BW standen, starteten die Narren der Pfarrei schon einmal ein provisorisches Programm „unplugged“, wie man so schön neudeutsch sagt, oder um es in den Worten von Moderatorin Amale (Margit Angele) zu sagen, „es hätte der erste Rorate-Ball werden können“ (Rorate – besondere Messen im Advent nur mit Kerzenbeleuchtung). Der Stromversorger mühte sich ein Notstromnetz zu schalten, konnte aber nicht versprechen, ob die Stadthalle in diesem Netz liegt und wieder mit Strom versorgt werden konnte.

 

Halle wird beinahe geräumt

 

Die vorsorglich angedachte Evakuierung der Halle rückte näher, die Verantwortlichen hatten sich 20.30 Uhr als zeitliches Limit gesetzt und Amale erklärte schon mal mit riesigem Megaphon in der Hand, wie sich die Besucher im Fall der Fälle verhalten sollen. Ob es nun das wundertätige Wirken von Pfarrer Antony war, die Narren wollten ihn deshalb gleich in Rom zur Heiligsprechung anmelden, oder einfach nur viel viel Glück – man weiß es nicht, aber tatsächlich in allerletzter Minute flackerte es in der Halle kurz und der Strom war wieder da.

erschienen unter schwaebische.de am 09.02.2016

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