Jahreshauptübung 2016

Claudia Buchmüller

Aulendorfer Feuerwehr meistert schwierige Aufgabe

Für den Ernstfall gut vorbereitet: Gemeinsame Jahreshauptübung ein Publikumsmagnet für Erwachsene und Kinder

In der Grundschule Aulendorf ist ein Feuer ausgebrochen. Rauch versperrt den Eingeschlossenen die Fluchtwege
In der Grundschule Aulendorf ist ein Feuer ausgebrochen. Rauch versperrt den Eingeschlossenen die Fluchtwege
Claudia-Evelyn Buchmüller

Aulendorf sz Zeitgleich mit dem Läuten der Kirchenglocken der evangelischen Kirche in Aulendorf ertönte um 15 Uhr am Samstagnachmittag das durchdringende Signal des digitalen Meldeempfängers, Piepser genannt, am Gürtel eines Feuerwehrmannes. Rauch drang aus einem Fenster im ersten Stock der Grundschule Aulendorf. Aufmerksame Beobachter, unter ihnen auch Bürgermeister Matthias Burth, erkannten hinter mehreren Klassenzimmerfenstern Kindergesichter. Ein Schreckensszenario, das man sich gar nicht vorstellen möchte. Gut, dass es sich nicht um einen Ernstfall handelte, sondern um die Jahreshauptübung der Freiwilligen Feuerwehr Aulendorf, gemeinsam mit der Abteilung Blönried, anschaulich und fachgerecht kommentiert von Jörg Ohlinger.

Wenige Minuten später hörten die rund 250 Zuschauer, die sich im Hof der Grundschule eingefunden hatten, in der Ferne das Martinshorn. Kurz nacheinander trafen mit Blaulicht Kommandowagen, Löschgruppenfahrzeug, Drehleiter, Hilfeleistungslöschfahrzeug und Tragkraftspritzenfahrzeug im Schulhof ein. Der stellvertretende Feuerwehrkommandant Martin Seifert koordinierte den Einsatz und verschaffte sich zuerst einen Überblick über die Situation. Alle Details wurden nach und nach von der Führungsgruppe auf einer Tafel festgehalten. Zu deren Aufgabe gehört neben der Dokumentation auch die Koordination und die Kommunikation, Lagemeldungen und ähnliches. Währenddessen rollten Feuerwehrleute bereits Schläuche aus und schlossen diese sowohl an die Hydranten als auch an die wasserführenden Fahrzeuge an. Bald stand fest, dass in einem Gruppenraum der Schule Feuer ausgebrochen war. In zwei Gebäudeteilen waren die Fluchtwege infolge der Rauchentwicklung unpassierbar. Unter den Eingeschlossenen befand sich zudem ein Rollstuhlfahrer. Speziell geschulte Feuerwehrleute mit Atemschutzgeräten drangen in die Gefahrenzone vor.

 

Die Menschen im linken Gebäude wurden über die große Drehleiter in Sicherheit gebracht – die Lehrer und Kinder im anderen Gebäude über zwei Steckleitern. Ein Mädchen war nicht dazu zu bewegen, die Leiter zu benutzen. Mit einer Fluchthaube auf dem Kopf brachten zwei Feuerwehrmänner sie durch den verrauchten Flur über die Feuertreppe in Sicherheit. Auch das auf den Rollstuhl angewiesene Kind wurde mittels einer speziellen Trage auf diesem Weg nach unten gebracht. Das DRK Aulendorf, das mit sechs Erwachsenen und sechs Jugendrotkreuzlern vor Ort war, nahm alle Geretteten in Empfang, leistete im extra aufgebauten Zelt die Erstversorgung und registrierte und betreute Lehrer und Schüler. Bange Minuten folgten, als bekannt wurde, dass noch zwei Kinder vermisst werden. Nach intensiver Suche konnten auch sie gerettet und dem DRK übergeben werden.

 

26 Feuerwehrleute der Abteilung Stadt und sechs der Abteilung Blönried arbeiteten Hand in Hand um unter möglichst realistischen Bedingungen Menschenrettung, Evakuierung von 38 Kindern und Lehrern, Brandbekämpfung und Notfalltraining mit Atemschutzgeräten zu üben. Am Ende bekamen alle anwesenden Kinder eine Brezel und die Feuerwehrleute hochverdienten Applaus.

Text u. Bild Schw.Zeitung.

 

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