Feuerwehrausbildung während Corona - eine echte Herausforderung

Wer kann schon den Blick abwenden, wenn er eine Feuerwehr im Einsatz sieht. Diese Faszination an Technik, Mut und Können verspüren oft schon die Allerkleinsten. Aber es ist schon etwas Anderes, selbst am Schlauch zu stehen, um Feuer zu bekämpfen oder mit der schweren Rettungsschere einen eingeklemmten Autofahrer zu befreien. Um trotz des Adrenalins richtig und schnell arbeiten zu können, müssen die Floriansjünger eine besonders gute Ausbildung bekommen.

Es ist ein Spagat zwischen Vorsicht und Notwendigkeit, den die Feuerwehren der Region gerade hinlegen müssen. Auf der einen Seite müssen die Kameraden fit und gut ausgebildet sein. Auf der anderen Seite müssen auch sie sich vor Corona schützen. Und das bedeutet: Gerade bei der Ausbildung stehen die Feuerwehren vor großen Herausforderungen. „Alles nur Online geht nicht!“ So einer der Ausbilder.

Die Lehrgänge ausfallen zu lassen, wäre keine Option. So würden Lücken entstehen, die nicht wieder aufgeholt werden können. Im schlimmsten Fall könnte das bedeuten, dass irgendwann keine gut ausgebildeten Feuerwehrler mehr vorhanden sind, die das gewisse Know-how haben, um in speziellen Situationen professionell vorgehen zu können. Bereits im letzten Jahr waren Lehrgänge einige Zeit nicht erlaubt. Mittlerweile dürfen die Feuerwehren aber wieder ausbilden. Mit zum Teil erheblichen Einschränkungen, der Theorieteil z.B. musste hier gesamthaft von den Kreisausbildern so überarbeitet werden, dass dieser auch Online gelehrt werden konnte. Bei den wenigen Praxis - Übungen wurde immer ein negativer Corona Test vorausgesetzt und es wurde immer vor Übungsbeginn getestet. Der Mundschutz durfte auch nie fehlen.

In Aulendorf fand in den vergangenen Wochen eine solche Ausbildung zum Feuerwehrmann/-frau statt, die Erste einer langen Ausbildungszeit bei der „Aktiven“ Wehr.

  • und dann stehen den „Feuerwehr-Azubis“ spannende Jahre bevor …

Mitglied bei der Freiwilligen Feuerwehr zu werden, das ist mehr als sich ein „neues Hobby“ zuzulegen. Denn: Es gibt zwar feste Übungszeiten, vergleichbar mit Fußballtraining oder Klavierstunde, aber ansonsten bestimmt der Funkmelder über dieses „Hobby“. Feuerwehr ist eben mehr als eine Freizeitbeschäftigung. Es muss mehr sein als das: eine persönliche Leidenschaft, die viel Zeit und Engagement verlangt. Und tatsächlich auch Mut, denn über eines muss man sich bewusst sein: Die ehrenamtlichen Helfer sind Situationen ausgesetzt, die die meisten „Normalbürger“ nicht erleben. Doch genau deshalb bilden die Feuerwehren im Kreis Ravensburg besonders intensiv aus, jeder hat einen Blick auf seine Kameraden – und so entsteht in den Feuerwehrhäusern im Kreis Ravensburg eine ganz besondere Einheit. Auch menschlich gesehen.

Der Grundlehrgang ist das Fundament für die Ausbildung qualifizierter Feuerwehrleute. Die Ausbildungseinheiten, die an den Grundlehrgang anschließen, bauen auf dem dort vermittelten Wissen auf und helfen den Teilnehmern ihre Kenntnisse und Fähigkeiten zu vertiefen. Regelmäßige theoretische und praktische Übungen im Anschluss an den Grundlehrgang schaffen Routine und gewährleisten einen fehlerfreien Einsatzablauf im Ernstfall.

Die Grundausbildung der Freiwilligen Feuerwehrangehörigen beginnt mit der 70-stündigen Truppmannausbildung Teil I, die die theoretische Basis und das grundlegende Feuerwehr-Handwerk vermittelt. Die Ausbilder Walter Schaaf, Josef Reck und Sacha Müller, sorgten dafür, dass den neuen Feuerwehrmännern und –frauen unter anderem Rechte und Pflichten, Brennen und Löschen, Persönliche Schutzausrüstung, Fahrzeugkunde, Löschgeräte, Knoten und Stiche, Gefahren und Technische Hilfeleistung sowie Brandbekämpfung nahegebracht wurden. Danach arbeiten die Neulinge aktiv in den Abteilungen mit und gewinnen im Übungs- und Einsatzdienst erste praktische Erfahrungen. 

Herzlichen Glückwunsch zur bestandener Prüfung

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