"Grenzprobe"
Feuerwehren üben gemeinsam
Löschteich in Steinenbach funktioniert – 40 Einsatzkräfte „retten“ fünf Menschen
BLÖNRIED/EBERSBACH-MUSBACH
(sz/mjb) – Im Notfall muss die Feuerwehr sofort ausrücken. Was aber, wenn nicht jeder Feuerwehrmann sofort für den Einsatz greifbar ist? Für solche Fälle wird immer häufiger auf interkommunale Zusammenarbeit gesetzt: die Zusammenarbeit mit den Nachbarwehren. Am vergangenen Samstag haben die beiden Feuerwehren Blönried und Ebersbach – Musbach gemeinsam den Ernstfall geprobt. Diese Probe geht auf eine lange Tradition zurück: Sie findet bereits seit 17 Jahren regelmäßig statt. Das Szenario am Samstag stellte die Feuerwehren vor folgende Problemstellung: Um 19 Uhr wird ein Brand in Steinenbach, Latschis gemeldet. Beim Eintreffen der Feuerwehren Blönried und Ebersbach – Musbach wird dem Einsatzleiter Günter Hildebrand ein Vollbrand einer Scheune mit insgesamt fünf vermissten Personen gemeldet. Die Blönrieder Wehr übernimmt das Innere der Scheune. Unter Atemschutz wagen sich die Einsatzkräfte in die verqualmte Scheune vor und finden entsprechend schnell drei der vermissten Personen in einem Keller und auf einem Dachboden. Währenddessen stellen die Ebersbacher Einsatzkräfte mit Kommandant Martin Ummenhofer die Wasserversorgung von einem nahe gelegenen Löschteich her und gehen dann ebenfalls in die Scheune, um zwei weitere vermisste Menschen,die unter Landmaschinenversteckt waren, zu bergen. Anschließend wird die brennende Scheune erfolgreich gelöscht.
Baufälligkeit ist Herausforderung
Eine besondere Herausforderung waren für die unter Atemschutz handelnden Feuerwehrleute laut Blönrieder Abteilungskommandant Michael Heydt die baufälligen Treppen und Böden der Scheune. Die Herausforderung für den Einsatzleiter war ein nahe gelegener Gestank, der ständig überwacht und gekühlt werden musste. Die Feuerwehren haben sich aus verschiedenen Gründen für eben dieses Eisatzszenario entschieden. Zum einen wurde die Scheune gewählt, weil sie nahe der Gemarkungsgrenze zwischen den beiden Gemeinden liegt. Wichtig war laut Heydt auch zu sehen, wie in den kleinen Weilern die Löschwasserversorgung funktioniert. „Dort ist es kritisch, wenn es im öffentlichen Netzeinen Druckfall gibt. Darum war für uns interessant, ob der Löschweiher problemlos funktioniert – als ob man mit den Fahrzeugen gut hinkommt und ob man mit dem Schlauch sofort zum Wasser entnehmen kann oder ob sich der Schlauch mit Schlamm vollsaugt.“ Insgesamt ist Heydt mit den Ergebnissen der Übung sehr zufrieden. Unter den Augen von etwa 50 Zuschauern und den Ortsvorstehern Hartmut Holder (Blönried) und Roland Haug (Ebersbach – Musbach), die den Feuerwehrleuten für ihr Engagement danken, wurde die Übung schließlich zu Ende gebracht.