Brandeinsatz Überlandhilfe

Anforderung Atemschutzgeräteträger

Sachschaden nach Schwelbrand in einem Getreidesilo

 Bad Waldsee (go)-. Sachschaden in unbekannter Höhe entstand am Mittwochmorgen bei einem Schwelbrand in einem Getreidesilo einer landwirtschaftlichen Bezugs- und Absatzgenossenschaft in einem Gewerbegebiet am Stadtrand. Verletzt wurde niemand.

 08:05 Uhr erfolgte durch die Feuerwehr- und Rettungsleitstelle des Landkreises Ravensburg die Alarmierung der Abteilung Stadt der Feuerwehr Bad Waldsee. Weitere Abteilungen der örtlichen Wehr wurden in zeitlichen Abständen nachgefordert. Mitarbeiter des Unternehmens hatten einen „Schmor- und Brandgeruch“ gemeldet. Bei dem Schadensobjekt handelt es sich um ein mehr als 25 Meter hohes Gebäude. In ihm sind 25 – nicht miteinander verbundene - Einzelsilos untergebracht. Lage bei Ankunft der Einsatzkräfte: „Alle Silos sind randvoll. Festgestellte Rauchentwicklung in Silo 21 sowie in der darunter befindlichen Getreidetrocknungsanlage“.

 Erstmaßnahmen waren die Sicherstellung des Brandschutzes, u.a. durch Riegelstellung über Drehleiter. In einem ersten Schritt wurde der untere Siloteil kontrolliert entleert. Es folgte die Entleerung des oberen Bereichs durch Aufbau einer technischen Anlage. Ähnlich einer Rutsche. Nach vorsichtigen Schätzungen dürften im Schadensobjekt mehr als 15 Tonnen Getreide eingelagert gewesen sein. In allen Etagen wurden von Trupps unter Atemschutz  zudem Löschmittel vorgehalten, um im Brandfall unverzüglich reagieren zu können. Der Sauerstoffgehalt in der Luft wurde von oben durch weitere Einsatzkräfte mit Schutzausrüstung während der laufenden Arbeiten ständig unter Verwendung von Kohlendioxyd zur Vermeidung einer Staubexplosion herabgesenkt. Durchgeführte Messungen bestätigten eine deutliche Senkung des Sauerstoffs. Die Arbeiten dauerten bis in die Nachmittagstunden. Insgesamt wurden 12 mobile Kohlendioxydanlagen eingesetzt. Angefordert wurden sie u.a. von den Feuerwehren Ravensburg, der Werkfeuerwehr Boehringer Ingelheim Biberach sowie der Werkfeuerwehr Metzeler in Lindau. Die zur Verfügung stehende Menge belief sich auf ca. 800 Kilogramm. Zum Ausschluss von weiteren Brandnestern in angrenzenden Silos wurden Wärmebildkameras eingesetzt. Einsatzab-schnitte waren gebildet worden.

 Ersten Erkenntnissen zufolge kommt als Schadensursache ein technischer Defekt an einem Endlosförderband (Elevator) in Betracht. Für die Dauer der Einsatzmaßnahmen war die Durchgangsstraße gesperrt. Eine örtliche Umleitung eingerichtet.

 Neben den genannten Wehren und der Polizei ebenfalls am Einsatz beteiligt Stellvertretender Kreisbrandmeister Josef Wurm, die Feuerwehren Aulendorf, Baienfurt, Bad Wurzach, Weingarten mit Drehleiter und Gerätewagen (GW-A) Atemschutz, Notarzt, Fahrzeuge der DRK-Rettungswache Bad Waldsee sowie Angehörige der Schnelleinsatzgruppe (SEG) der DRK-Bereitschaft Bad Waldsee. Bürgermeister Roland Weinschenkt überzeugte sich - trotz Urlaubs - vor Ort über Schadensausmaß und eingeleitete Maßnahmen. Die Führungsgruppe der Feuerwehr Bad Waldsee sorgte für die Sicherstellung der Kommunikation, Koordination und Dokumentation des Einsatzverlaufs. Ein Fachberater Höhenrettung der Höhenrettungsgruppe der Feuerwehr Weingarten unterstützte abgeseilte Einsatzkräfte, die zum Entleeren des Silos eingesetzt wurden.

 Feuerwehrkommandant Alois Burkhardt: „Von Seiten der Feuerwehren wurden 140 Kräfte eingesetzt. Überwiegend Atemschutzgeräteträger, die bei den herrschenden hochsommerlichen Temperaturen zum gesundheitlichen Schutz regelmäßig ausgewechselt wurden. Sie mussten mit einer nahezu 20 Kilogramm schweren Zusatzausrüstung über ein schmales Treppenhaus bis zu 22 Meter hochsteigen, um ihren Auftrag zu erfüllen

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