Gegen 19 Uhr wurde die Feuerwehr Bad Waldsee alarmiert. Wie Feuerwehrsprecher Marcel Huber mitteilt, war die Rauchsäule zu diesem Zeitpunkt vom Feuerwehrgerätehaus aus bereits sichtbar. Die genaue Lokalisierung der Einsatzstelle gestaltete sich allerdings schwierig. Die Feuerwehrangehörigen rückten mit mehreren Fahrzeugen und zu Fuß aus verschiedenen Richtungen aus, um das Einsatzgebiet ausfindig zu machen: Die Stelle lag mehr als einen Kilometer vom Hauptweg Rothaus-Möllenbronn entfernt. Die Helfer näherten sich über einen Wald- und Wanderweg an. Die letzten hundert Meter waren beschwerlich, schließlich mussten die Gerätschaften über einen Trampelpfad und unwegsames Gelände zur Einsatzstelle im Bussardweg gebracht werden.
Beim Eintreffen der Einsatzkräfte stand eine Fläche von sechs Hektar Buschland des ehemaligen Torfabbaugebiets in Brand. Wie Huber berichtet, bestand die Gefahr, dass sich das Feuer weiter ausbreiten könnte. Durch massiven Löscheinsatz konnte Schlimmeres verhindert werden. Dabei setzten die Feuerwehrangehörigen auf Atemschutz und Feuerpatschen – einen Stab mit einem breiten, flachen Ende, mit dem Bodenbrände ausgeschlagen werden können. Der Brand wurde so unter Kontrolle gehalten und gelöscht. Das Wasser für die Löscharbeiten kam aus den wasserführenden Fahrzeugen sowie aus dem nahegelegenen Steinweiher. Hierfür musste eine lange Wegstrecke mithilfe von zwei Tragkraftspritzen-Pumpen überbrückt werden.
Der Brand forderte die Einsatzkräfte sehr, wie Huber erklärt: „Der Einsatz war aufgrund der Hitze und der schwer zugänglichen Einsatzstelle sehr kräftezehrend. Drei Feuerwehrangehörige zeigten Anzeichen von Kreislaufproblemen und wurden vom DRK Bereitschaftsdienst vorsorglich versorgt. Das Personal musste aufgrund dessen öfters ausgetauscht werden. Dazu kam noch die zusätzliche Beeinträchtigung von Insekten.“ Dass der Waldbrand ein herausfordernder Einsatz werden würde, war schon mit der Alarmierung klar, die mit Z5 gekennzeichnet war. Wie Huber erläutert, handelt es sich hierbei um den höchsten Einsatzstatus, der bei einem Brand angegeben werden kann. Der Alarm betraf alle Abteilungen – sowohl Stadt als auch die Ortschaften. Weitere Unterstützung erhielten die Einsatzkräfte von der Feuerwehr Aulendorf Stadt und Tannhausen sowie von den DRK Bereitschaften Bad Waldsee und Aulendorf. Und so waren insgesamt 25 Fahrzeuge und 150 Helfer vor Ort.
Weitere Unterstützung erhielten die Helfer von der Hubschrauberstaffel der Polizei Baden-Württemberg aus Stuttgart. Aus der Luft wurde die Einsatzstelle mit einer Wärmebildkamera überprüft. Gerade vor dem Hintergrund, dass sich das Feuer im Ried sehr schnell nach unten in den Torfboden verlagern und unterirdisch weiter brennen und großflächig verteilen kann, hat die Wärmebildkamera wichtige Informationen geliefert. Laut Huber konnten zwei verborgene Wärmequellen identifiziert und schnell abgelöscht werden.
Die Brandursache wird derzeit noch polizeilich ermittelt. Die Feuerwehr weist aber darauf hin, dass im Wald/Ried absolutes Feuerverbot besteht: Es dürfen keine Zigarettenkippen weggeworfen oder offenes Feuer entfacht werden. Auch weggeworfenen Flaschen oder Glasscherben könnten einen Brand auslösen.
Das Feuer meldeten Insassen eines privaten Hubschrauberflugs, die den Rauch bemerkten. Die Lösch- und Aufräumarbeiten endeten gegen 1.30 Uhr.